Reinhold Balbach gebührend „entlassen“
Sportkreisjugendtag: Michael Frank zum Nachfolger und neuen Vorsitzenden gewählt. Viel Frauenpower im Vorstand
Von Klaus T. Mende
Markelsheim. Viel Frauenpower bestimmt die Führungsriege der Mergentheimer Sportjugend. Zwar fungiert Michael Frank in Zukunft als Vorsitzender – er übernahm den Posten von „Altmeister“ Reinhold Balbach –, doch der weitere Vorstand ist inzwischen zunehmend weiblicher geworden.
Ja, Reinhold Balbach ist gegangen – aber nicht von der Bildfläche verschwunden. Zehn Jahre führte der Niederstettener die Organisation mit großem Erfolg und viel Engagement, wie im Rahmen des Sportkreisjugendtages in der Markelsheimer Festhalle immer wieder zu hören war. Mit seinem Tun hat er sich nämlich für „höhere“ Aufgaben empfohlen – und wurde später beim Sportkreistag zu einem der Stellvertreter von Volker Silberzahn gewählt.
Zuvor oblag die Leitung der Hauptversammlung jedoch noch dem „Bisherigen“, ehe er am Schluss den Staffelstab an den „Künftigen“ übergab – mit dem Hinweis, dass er auch weiterhin gern mit Rat, Tat und Erfahrungsschatz zur Verfügung stehe. Bevor Balbach die letzten beiden Jahre Revue passieren ließ, waren auch die Grußworte fest in Frauenhand.
Eng verbunden
„Wir fühlen uns mit der Sportkreisjugend eng verbunden“, betonte Elisabeth Krug, Sozialdezernentin des Kreises Main-Tauber. Sie würdigte die verlässliche Zusammenarbeit zwischen der Organisation, den Vereinen, den Schulen und dem Landratsamt. Und sie hob das ehrenamtliche Engagement vieler hervor, die den Kindern und Jugendlichen ein buntes und abwechslungsreiches Sport- und Freizeitangebot offerierten. Sport in der Gemeinschaft trage nicht nur zur persönlichen Gesundheit bei, er sei auch ein Garant von Teilhabe, Inklusion, Integration, stärke das Miteinander und schlussendlich die Demokratie. Sie lobte die vielen erfolgreichen Projekte wie etwa das Freiwillige Soziale Jahr. Und Krug betonte unter Beifall, dass die Kreisbehörde die Sportkreisjugend auch künftig mit Rat, Tat und Finanzmitteln unterstützen werde.
Auch „Hausherrin“ Claudia Kemmer, Ortsvorsteherin von Markelsheim, hob hervor, dass das Ehrenamt unbezahlbar sei; Menschen, die sich für andere engagierten, seien „der größte Schatz“.
Sportkreischef Volker Silberzahn musste sich inmitten so vieler Damen fast schon verloren vorgekommen sein. Doch auch er ergriff das Wort und lobte die gute und enge Zusammenarbeit mit der Nachwuchsorganisation. Er würdigte das Tun von Reinhold Balbach, den man nicht in den „Ruhestand“ entlassen könne, sondern zu den „Großen“ heraufhole.
Die Sportjugend Mergentheim vertrete in 67 Vereinen über 4700 Kinder und Jugendliche, so Balbach in seiner Bilanz. Es gelte das Motto „Klein, aber fein“, wobei aus einer Vielzahl an tollen Ereignissen und Vorhaben jenes mit den FSJlern und den Bufdis hervorzuheben sei – ein Verdienst des Sportjugendreferenten Michael Geidl. In den letzten beiden Jahren habe es zwei Klausurtagungen gegeben, hinzu hätten sich zehn Vorstandssitzungen gesellt.
50. Austausch mit Japan
Ein Highlight sei der bereits 50. Simultanaustausch mit Japan gewesen, so der jetzige Ex-Frontmann. Erfreulich sei, dass immer mehr Vereine Projekt bezogene Sportjugend-Fördermittel beantragten. Und als „tollen Erfolg“ bezeichnete Reinhold Balbach das Mini-Sportabzeichen für Kinder zwischen drei und sechs Jahren. Er lobte auch den guten Austausch mit der Württembergischen Sportjugend. Wichtig sei für ihn das Thema Prävention sexualisierter Gewalt gewesen, das wegen Corona in den Hintergrund geraten sei. Die vielen weiteren tollen Events ließ der 64-Jährige auch noch Revue passieren, um final allen Dank zu sagen, die mit ihm im Team stets an einem Strang gezogen hätten.
Sportjugendreferent Michael Geidl ging anschließend auf größere und kleinere Erfolge ein, bevor vier FSJler über ihr Tun in Wort und Bild berichteten.
Sandra Bauer erstattete in Vertretung von Luca Dinkel den Kassenbericht, an dem Prüfer Eugen Dürr nichts auszusetzen hatte.
Anne Köhler, Chefin der Sportjugend auf württembergischer Verbandsebene, beantragte später die Entlastung, die erwartungsgemäß einstimmig erteilt wurde.
Zuvor überbrachte sie die Grüße des WSJ und zeigte sich stark beeindruckt von dem, was in der kleinsten Sportjugend jahrein, jahraus alles auf die Beine gestellt werde. Und sie wies auf einige Herausforderungen hin, die in der kommenden Zeit zu bewältigen seien. Unter anderem meinte sie den Rechtsanspruch auf eine Ganztagesbetreuung ab 2025/26, wofür sehr viel Personal akquiriert werden müsse.
Köhler blieb es auch vorbehalten, vier Auszeichnungen zu überreichen – den bronzenen Ehrenpin der WSJ an Marion Englert, Jonas Gebert und Theresa Schumm sowie die Version in Silber an Sandra Bauer.
Gebührend gefeiert
Neben Reinhold Balbach, der abschließend gebührend gefeiert wurde, standen auch Ronja Weidmann und Sandra Bauer für kein weiteres Vorstandsamt mehr zur Verfügung.
Die Wahlen zur Führungscrew gingen en bloc über die Bühne und brachten folgendes Resultat: Sportkreisjugendleiter Michael Frank, stellvertretende Sportkreisjugendleiter Marion Engert und Luisa Günter, Finanzreferent Luca Dinkel, Schriftführer Jonas Gebert, Jugendsprecherin Annika Führ, Beisitzer Sandra Bergold, Lea Afalter sowie Theresa Schumm. Direkt danach startete der Sportkreistag, über den noch berichtet wird.
Bildtext:
Nach einer Dekade an der Spitze der Sportkreisjugend wurde Vorsitzender Reinhold Balbach (Sechster von links) von seinen Mitstreitern gebührend verabschiedet – zu den „Großen“. Denn später wurde er beim Sportkreistag zu einem der Stellvertreter von Volker Silberzahn (Vierter von links) gewählt.